17./18. Januar: Meerblicke

Mein erster Gang zum Meer, bei ruppigem Wetter, könnte kontrastreicher nicht sein – zu den ruhigen und kalten Verhältnissen im Engadin: Heftiger Wind, eine Atmosphäre wie im Thermomix durchgerührt, knackige Regenschauer…

Heute wird‘s noch bunter: Ein sogenanntes Polartief nähert sich über die Nordsee. Das ist eine sehr seltene atmosphärische Erscheinung, hervorgerufen durch ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen (6-8 Grad) der Nordsee und besonders tiefe Temperaturen in nur 5.000 Metern Höhe von -35 Grad. Ähnlich wie bei Hurrikans entsteht durch aufsteigende Luftströmungen ein Tiefdruckwirbel, der in der kommenden Nacht für Schnee- und Graupelschauer sorgen wird, bei Windstärken bis 10 Beaufort. Ungewöhnliche Wolkenbildungen kündigten das Wetterspektakel schon am heutigen Nachmittag an:

Die Silbermöwen freuen sich über die atmosphärischen Turbulenzen. Zehntausende von jungen Schwertmuscheln sind beim Sturm am zurückliegenden Wochenende aus dem Meeresboden gerissen und Richtung Strand transportiert worden:

Gefundenes Fressen, das sich die Möwen gleich aus der Brandung picken, während die satten Artgenossen schon zur mittäglichen Siesta übergegangen sind:

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