24. Juni: Wo bin ich mal kurz?

Geeenau – nicht auf Sylt. Mit Zug und Rad geht’s zunächst nach Klanxbüll, von dort per pedales zum Gotteskoog, nordwestlich von Niebüll gelegen – mit einer ausgesprochen spannenden Landschaftsgeschichte:

Seit dem 14. Jahrhundert versuchten die Bewohner dieser ehemals von zahlreichen Wasserläufen durchzogenen anmoorigen Landschaft, die katastophalen Landunter bei Sturmfluten durch Bedeichungen zu unterbinden, was erst 300 Jahre später gelingen sollte. Durch Schaffung des mit über 100(!) Quadratkilometern größten Kooges Nordfrieslands – mit dem passenden Namen „Gotteskoog“:

Wie stets bei derartigen Eingriffen waren damit die Probleme längst nicht beseitigt. Frisch eingedeichtes Land sinkt ab und wird schnell zum Süßwassertümpel, wenn man nicht zu wasserwirtschaftlichen Gegenmitteln greift – was, alleine aus technischen Gründen, erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelingen konnte. Entwässerungskanäle und Schöpfwerke im Verbund mit großflächigen Aufforstungen sorgten zwar für die nahezu komplette Trockenlegung des Gotteskoogsees, entsprachen aber spätestens mit dem Aufkommen der mehr ökologischen Sichtweise in den 1970ern nicht mehr den modernen Zielen der Wasserwirtschaft. Also wurden einerseits begrenzte Süßwasserflächen renaturiert…:

… die heute, 40 Jahre nach Beginn dieser Umstrukturierung, in direktem Nebeneinander zu Trockenrasengelände die erwünschte ökologische Diversität mit sich brachten:

Der Gotteskoogsee zählt längst zu den Vorzeigeprojekten eines gelungenen Naturschutzes – und ich bin an diesem Vormittag offenbar der Einzige, den das interessiert. Also radel‘ ich ein wenig in dieser vom Menschen geschaffenen Landschaft herum, bis ich mich auf Weiterfahrt Richtung Osten begebe:

Vorbei an wogenden Getreidefeldern, hier Gerste,…:

… erreiche ich pünktlich um 15 Uhr mein Fahrtziel:

Flensburg, meine Lieblingsstadt an der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste! Dort erwarten mich bei lieben Freunden – und Bloglesern der ersten Stunde – warmer Erdbeer-Rhabarberkuchen und ein kräftiger Kaffee auf der Sonnenterrasse. Was gibt’s Schöneres!?

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