2. Mai: Kampen für Freunde der Postkarten-Fotografie

Ehrlich gesagt, es fällt mir in Kampen nicht leicht, gut gelaunt durch den Ort zu bummeln und nur das Schöne in den Fokus zu nehmen. Denn der Protz wird hier oberdick aufgetragen, und die Misere dieser Welt wird dem Flaneur in diesem kleinen „Dorf“ mit seinen gerade einmal 400 festen Einwohnern wie durch ein Brennglas vor Augen geführt.

In diesen Corona-Tagen herrscht hier die ganz große Stille. Kein Stau von Porsches, Ferraris und Bentleys, kein Gewühl vor Schmuck- und Klamottengeschäften, kein Dauergeröter von Rasenmähern, Laubpüstern und Kettensägen. Fast ist es wirklich – gefühlt – schön.

So ein paar alte Friesenhäuser gibt’s ja auch noch…:

… und bei den Millionen-Villen lassen sich die Jahrgänge erkennen. Hier kommt 1970/80er Style rüber…:

… hier die Jahrtausend-Wende in einer dem originären Uthlandfriesischen Haus sehr gut angelehnten Variante:

… und diese gewagte Interpretation („Rachitis am Bau“, so der Kommentar einer kritischen Beobachterin) wurde erst in jüngsten Jahren der Kampener Verreetdachung hinzugefügt:

Nach 90 Minuten reicht es auch erstmal wieder mit Kampen. Die Friedhofs-Vegetation macht mich auch nicht fröhlicher. Morgen geht’s hoffentlich wieder raus in die Natur – was heute früh grandios scheiterte wegen falscher Wettervorhersage. Aber ich bin ja Kummer gewöhnt.

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